Am 18. August 2024 öffnete das Informationszentrum der Welterbe Grube Messel GmbH seine Pforten zum zweiten Mal besonders weit. Besucher konnten kostenfrei die Ausstellung besuchen, Vorträge anhören oder an Exkursionen in die Grube teilnehmen. Dies war der Rahmen für einen Infostand der NABU Projektgruppe Fleder-mausschutz. Sie zog mit verschiedenen Angeboten Besucher/innen in ihren Bann. Das Thema Fledermäuse passte gut zur Ausstellung an der Grube. Mehrere Präparate von Fledermäusen belegen, dass diese Tiere bereits seit vielen Millionen Jahren hier lebten und sich grundlegende Merkmale wie die Orientierung mit Ultraschalllauten bis heute bewähren.
Viel Zulauf von großen und kleinen Fledermausfreunden hatten die Mikroskope in der Betreuung von Friededore Abt-Voigt und Oliver Weiß. Der Weg der Nahrung von Fledermäusen konnte an drei Stationen nachvollzogen werden. Er begann beim ganzen Käfer, dann ging es zum eingesammelten Fledermauskot und schließlich zu den unverdaulichen Chitin-Resten. Mit den Mikroskopen wurden einzelne Käferteile so vergrößert, dass ihre Herkunft zugeordnet werden konnte, z. B. einzelne Füße oder Facettenaugen. Das Material stammte in diesem Fall vom „Großen Mausohr“, einer hier vorkommenden Fledermausart.
Für Interessenten, die tiefer in das Verhalten von Fledermäusen einsteigen wollten, war die Methode der Fledermausbestimmung mit dem Einsatz moderner Technik ein besonderer Leckerbissen. Christoph Müller und Martin Hoier zeigten, wie sie mit speziellen Auf-nahmegeräten die Ultraschalllaute von Fledermäusen erfassen und in Frequenzen umwandeln, die auch für Menschen hörbar, sind. Mit der von ihnen entwickelte Software-Installation stellen sie die Laute auch graphisch dar und nutzen sie zur Artbestimmung.
Ein weiterer beliebter Anziehungspunkt für Kinder war auch das Angebot von Lioba Stenner und Sofiia Oreshny-kova, Fledermausmasken selbst auszuschneiden und sich damit zu schmücken. Kinder konnten so einen positiven Zugang zu Fledermäusen erleben. Viele nutzten danach auch noch die Mikroskope. Erwachsene konnten sich mit Broschüren zur Lebensweise der Fledertiere und die Mög-lichkeiten einer Unterstützung durch Fledermausquartiere am Haus versorgen.