Die NABU Gruppe Darmstadt unterstützte die Erhaltung des Quartiers der zweitgrößten Mausohrkolonie in Hessen schon mehrfach, zuerst bei der Ersteigerung des Gebäudes und dann bei der Finanzierung notwendiger Reparaturen. Das ehemalige Bahnhofsgebäude beherbergt unter seinem Dach ca. 1.700 Weibchen, die dort ihre Jungen gebären und aufziehen. Im März hielt Susanne Diehl einen Vortrag über dieses aufwändige Projekt. Nun löste sie mit Dirk Diehl das Versprechen ein und stellte den Interessenten das Gebäude und seine tierischen Bewohner vor.
Auch wenn etwas Geduld gefragt war, diese zahlte sich aus. Um 20:30 Uhr begann die offizielle Führung mit einem kurzen Bericht über den Erwerb und die seither angefallenen Arbeiten am Bahnhof. Dann wurde der Baufortschritt im Innern des Erdgeschoßes besichtigt, das zum Informationszentrum ausgebaut wird. Ein paar grundlegende Informationen zu Fledermäusen und Mausohren im Speziellen machten die Besucher neugierig. Dann konnten alle über ferngesteuerte Kameras am Leben der Fledermäuse teilnehmen. Das heißt, ein Großteil schlief in Hängeposition in der Dachkonstruktion, ein anderer Teil war mit Fell- und Flughautpflege beschäftigt. Etwa ein Drittel des Tages nimmt diese Arbeit ein. Ab 22:00 Uhr begann der Ausflug durch die gekippten Fenster, zunächst nur von wenigen, dann am laufenden Band. Erst danach wurde die Sensation sichtbar: Die ersten Jungen waren vorher unter den erwachsenen Tieren verborgen und hingen nun gut sichtbar alleine an der Wand, die meisten noch blind und nackt, demnach erst in den letzten Tagen geboren. Dass diese Beobachtung dank moderner Technik störungsfrei für die Fledermäuse verlaufen konnte, machte sie für alle noch erfreulicher.
P.S.: Die Live-Bilder wurden von der Leinwand original abfotografiert. Daher ist die Qualität schlechter als die übertragenen Bilder selbst.