Gelbbauchunken gehören mit ca. 5 cm Körperlänge zu unseren kleinsten Amphibien. Sie sind unscheinbar, denn die gelbe Warnfärbung ihres Bauches ist normalerweise nicht zu sehen. Die „Unkenrufe“ sind zwar den ganzen Sommer über zu hören, aber wer kann sie zuordnen?
Zum Laichen brauchen Gelbbauchunken besonnte und vegetationsarme Kleingewässer, in denen sich das Wasser mindestens 6 Wochen hält. Außerdem darf der Wald als Winterquartier nicht weit entfernt sein. Diese Strukturen sind rar geworden und deshalb haben Gelbbauchunken ein Problem: Sie sind so selten geworden, dass sie in die Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie aufgenommen wurden. Das bedeutet: Gelbbauchunken sind in besonderem Maße geschützt und es müssen Gebiete mit Lebensräumen für sie ausgewiesen werden, damit sie nicht aussterben.
Der Lebensraum der Gelbbauchunken ist oft an Orten, über die sich vermeintliche Waldliebhaber ärgern. Sie bevorzugen zum Beispiel Tümpel auf Waldwegen, die durch Fahrzeuge vertieft und verfestigt wurden. Dort bleibt das Regenwasser stehen und bildet ein vorübergehendes Biotop, das für den Nachwuchs gute Bedingungen schafft.
Im „Naturschutzprojekt Messeler Hügelland“ konnte man eine bestehende Population der Gelbbauchunken ausweiten: In der Nähe vorhandene Kleingewässer wurden freigestellt, d.h. Büsche und Bäume für eine bessere Besonnung entfernt. Der Bewuchs in Tümpeln wurde ausgeschoben, so dass sich vorläufig keine Fressfeinde kleiner Unken oder des Laichs dort aufhalten. Erfolge haben sich bereits eingestellt, da die Gelbbäuche viele der entstandenen Laichgewässer angenommen haben.
Das Problem: Auch diese Gewässer werden wieder zuwachsen. Deshalb müssen sie in bestimmten Abständen immer wieder frei geräumt werden, um den Gelbbauchunken dauerhaft zu helfen.
Ein weiteres Problem ist die Inzucht, die ein kleines, isoliertes Vorkommen schwächt. Deshalb ist es von großer Bedeutung, noch vorhandene Populationen zu vernetzen, d.h. Wanderwege durch Anlegen der beschriebenen Kleingewässer zu schaffen.
Aber wo befinden sich die nächsten Gelbbauchunken? Haben Sie welche gesehen oder gehört? Dann melden Sie sich bitte bei uns und helfen Sie mit, diese bemerkenswerten und niedlichen Tiere zu retten: E-Mail an nabu@nabu-darmstadt.de.