Großeinsatz an der Grube Prinz von Hessen

Freilegung und Reparatur des Amphibienzauns entlang der Straße

Zäune, die Amphibien bei ihrer Wanderung den Weg zu sicheren Straßendurchgängen weisen, wachsen immer wieder zu. Der NABU nahm sich in diesem Jahr die 750 m langen Zäune an der Grube Prinz von Hessen vor. Der See ist nicht nur eine Freude für Darmstädter Badegäste im Sommer, sondern im Frühjahr auch ein wichtiges Laichgebiet für Frösche und Kröten, die aus dem umliegenden Wald zum Gewässer streben.

Inspektion eines Durchgangs
Inspektion eines Durchgangs

Ein Großaufgebot an Helfern war eingeladen, um den zugewucherten Amphibienzaun freizulegen, der die Tiere zu den sicheren Durchgängen leiten soll, die in die Straße eingebaut sind. In jedem Jahr zieht es Frösche und Kröten zu ihren Stammgewässern hin, wo sie ihren Laich für die nächste Generation ablegen. Da der Kranich-steiner Forst ein feuchter Wald ist, lebt hier eine große Zahl von Amphibien, die durch die Straße vom See getrennt sind und dieses Hindernis überwinden müssen.

Mit professionellem Gerät bei der Arbeit
Mit professionellem Gerät bei der Arbeit

Ein menschlicher Eingriff in die Natur - der Straßenbau - zieht zwangsläufig andere Eingriffe nach sich, hier die Erhaltung des Wegs für die Amphibien. Die Maßnahme erfolgte direkt im Anschluss an die Frostperiode, um keine wandernden Amphibien zu stören oder gar zu verletzen. Nach mehreren Jahren brauchten wir Motorsägen und Freischneider, um den Zaun freizustellen. Umgestürzte Bäume, nachgewachse-ne Büsche, vor allem viele Brombeerhecken und das ganze teilweise verschlungen mit Geißblatt-gewächsen galt es zu beseitigen oder zurückzuschneiden.

Allerlei Fundstücke aus der Zivilisation

Großen Aufwand mussten die Aktiven leider für die Beseitigung des Mülls aufbringen, der von Besuchern der Grube Prinz von Hessen, aber offenbar auch von anderen Umweltsündern zurückgelassen wurde. Die "Fundstücke" wurden eingesammelt, soweit dies möglich war. Denn mehrere Säcke nasser Windeln, die in den Gräben lagen, waren noch am Boden festgefroren. Ein Anblick, der keinen Naturfreund erfreut.

Gemeinsamer Naturschutz schafft Zufriedenheit und Freude

Abgesehen von der weniger appetitlichen Müllentsorgung waren die 16 Helferinnen und Helfer mit Freude bei der Sache. "Man sieht, was man geschafft hat", bemerkte eine Helferin ganz richtig. Aber auch die Teamarbeit machte Freude: So arbeiteten nicht nur NABU-Aktive mit, sondern auch Mitglieder des Better-World-Club bei Eumetsat und Helfer, denen einfach der Schutz der einheimischen Natur wichtig ist. In zwei Pausen, in denen fast alle zusammenkamen, wurde deshalb auch viel gelacht. Schließlich wurde die Arbeit auch erfolgreich abgeschlossen. Nur mit der Erneuerung beschädigter Zaunelemente kamen wir nicht voran, weil der Boden noch zu hart gefroren war. Hierfür ist ein weiterer Einsatz im kleineren Rahmen erforderlich.

13 Aktive aus dem Helferteam, 3 fehlen auf dem Bild
13 Aktive aus dem Helferteam, 3 fehlen auf dem Bild

Grube Prinz von Hessen eine Woche später

Reparaturarbeiten an Zaun und Durchgängen

Nachdem mit der Freilegung des Amphibienzauns der erste und aufwändigste Schritt am vergangenen Wochenende erfolgreich abgeschlossen war, mussten viele Lücken im Zaun geschlossen werden. Diesmal war nur ein kleines Arbeitsteam in Aktion: 1 Frau und 3 Mann sowie "Lehrling" Luca.

 

Leider richteten Autoverkehr und Grubenbesucher auch in den letzten Jahren wieder viel Schaden an. Umgedrückte Zaunabschnitte wurden wieder aufgerichtet, alte Holzbretter wieder angeschraubt, Durchgänge gesäubert. Probleme bereitete der immer noch gefrorene Boden beim Einschlagen von Pfosten. Eine größere Lücke konnte mit dem Ersatzzaun der Unteren Naturschutzbehörde geschlossen werden, eine zweite blieb offen. Hier steht die Beseitigung des Schadens noch aus, der von einem polizeilich erfassten Verkehrsunfall verursacht wurde. Leider versäumten die Behörden die umgehende Ausbesserung des Zauns, deren Kosten zu Lasten des Fahrers bzw. von dessen Haftpflichtversicherung gehen.

Einige Bilder aus der Galerie stellte uns Anke Steffens zur Verfügung.