Arbeitseinsatz am Krötenzaum 2015

Holzzaun an der Grube Prinz von Hessen bleibt ein Problemfall

Reif liegt überall, als am 28. Februar mit der Vorbereitung des Arbeitseinsatzes begonnen wird. Aber auch die Sonne winkt, doch sie braucht lange, bis sie die tiefen Temperaturen anhebt. Rascher gelingt es mit Arbeiten, ins Schwitzen zu kommen. Auf die "Baustelle" an der viel befahrenen Straße wird mit Schildern und Baken aufmerksam gemacht, die von der Gemeinde Messel gestellt sind. Dann beginnt der Einsatz: Zuerst muss der lange Zaun freigelegt werden. Soweit möglich werden Brombeergestrüpp und Reitgras (Calamagrostis) mit Freischneidern beseitigt. Anstrengend macht diese Arbeit der rutschige Hang, neben dem der Graben und einige Tümpel gut gefüllt sind. Schnittwerk, Laub und Müll müssen beiseite geräumt werden. Dabei werden die Schwachstellen sichtbar, die in diesem Jahr weiter zugenommen haben. Der Holzzaun steht seit 1989, die Pfosten faulen durch und einige Stellen lassen sich nicht mehr reparieren. Hier muss als Ersatzzaun ein Kunststoffnetz aufgebaut werden. Währenddessen werden auf der Südseite die Kästen installiert, in denen die Amphibien ankommen und gezählt werden sollen. Dass die Hauptarbeit an diesem Tag fast ganz abgeschlossen werden kann, ist das Verdienst von Friededore Abt-Voigt als Organisatorin und den eifrigen Helferinnen und Helfern: Hugo Schnur, Marcel Heine, Lukas Walter, Arooj Sajjad, Anke Steffens, Willi Hildebrandt, Isfried Petzenhauser, Andrea und Marcus Broll mit Orlando, Hans Günter Abt. Nach sechs Stunden spürten alle die Anstrengung, die den Erfolg möglich machte.

Amphibienzählung mit offenen Fragen

Unerklärlicher Rückgang der Zahlen

Von Ende Februar bis Mitte April 2015 läuft diesmal die Amphibienzählung an der Grube Prinz von Hessen. Der Hauptverkehr am Krötenzaun spielt sich Ende März ab, als die Erdkröten wandern. Von Gras- und Springfrosch werden nur einzelne Exemplare gefunden, ebenso von Berg- und Teichmolch. Die Ergebnisse der Zählung (ohne die überfahrenen Exemplare an der offenen Bornschneise):

 

2015.   203 Amphibien

2014:   497 Amphibien

2013:   405 Amphibien

 

Das ist ein Rückgang um etwa die Hälfte. Ursachen für diese überraschend geringe Zahl an wandernden Tieren sind nicht erkennbar. Gegen Witterungseinflüsse spricht die Stabilität der Zahlen am nur wenige Kilometer entfernten Steinbrücker Teich. Auffällige Veränderungen im Gelände wurden neben der Grube nicht vorgenommen. Es bleibt damit ein Rätsel, warum dieser Einbruch bei den Zahlen zustande gekommen ist.

Krötenmännchen wandern gerne Huckepack
Krötenmännchen wandern gerne Huckepack