Nur wenige Fußgänger, Radfahrer und Jogger sind an diesem kühlen Tag am Rand der Grube unterwegs. So können sich die Wasservögel auf die Futteraufnahme konzentrieren. Etwa acht Kormorane und wenige Stockenten lassen sich auf dem Wasser treiben. Am spannendsten ist es, den "Fischern" zuzusehen. Doch nicht jeder Tauchgang eines Kormorans führt zum Erfolg, so wie auch nicht jeder Versuch, sie zu fotografieren. Besonders das Auftauchen mit Beute kann Fotografen frustrieren. Der Vogel taucht nach links weg, taucht aber rechts davon wieder auf. Dann ist die Tauchstrecke wieder so lang, dass er aus dem Blickfeld verschwindet. Meist brauchen sie keine ganze Sekunde, um ihren Fang zu verschlingen. So bleibt dem Fotografen an diesem Tag noch ein Wunsch offen.
Eine Vogelfreundin hat am Ostufer etwas Futter ausgestreut: Kein Brot, sondern Vogelfutter ohne Ambrosiasamen. Die Singvögel danken es ihr mit ihrer flatternden Gesellschaft. Anfliegen, umschauen, Körner anfliegen, aufnehmen und wieder weg. Es ist eine bunte Schar: Kleiber, Kohlmeisen, Blaumeisen, Sumpfmeisen, eine Haubenmeise, ein Rotkehlchen und dazu ein Eichhörnchen. Einen Buntspecht gibt es als Zugabe.
Daneben gibt es unsichtbare, aber unübersehbare Besucher der Grube Prinz von Hessen. Wie in den letzten Jahren regelmäßig geschehen, haben die Wildschweine die bereits im Vorjahr stark zerstörten wie die intakten Wiesen umgewühlt und ihr Stoppelfeld hinterlassen. Eindeutige Spuren verraten sie zusätzlich. Ob die Grasnarbe diese winterliche Belastung neben der sommerlichen übersteht, bleibt abzuwarten.
Noch weniger erfreulich ist jedoch die Begegnung mit einem Hund, dessen Begleitung nicht zu sehen ist. Wer hat ihn unter Kontrolle, wenn Wild auftaucht?
2016 sollen die Amphibien nicht mehr gezählt werden, die den Weg zur Grube Prinz von Hessen nehmen. Dennoch muss der marode "Krötenzaun" freigeschnitten und notdürftig repariert werden, um den Amphibien den Weg zu den Tunneln in der Straße zu weisen. Etwa 700 Meter Zaun sind jedes Jahr von Dornen und hohen Gräsern überwachsen, leider auch mit Müll bedacht. So bleibt es ein Großeinsatz, den Zaun für die Amphibien nutzbar zu machen.
Trotz schlechter Wettermeldungen drängt die Zeit für die Aktion. Am Vortag hat Hessen mobil die Krötentunnel freispülen lassen. Die Helferinnen und Helfer des NABU-Einsatzes haben Glück, nur der abschließende Imbiss fällt kurz aus, das Gruppenfoto ganz, weil heftiger Regen einsetzt. Die Akteure dieses Tages: Friededore Abt-Voigt, Hugo Schnur, Gerhard Schweigert, Andrea Weischedel, Isfried Petzenhauser, Arooj Sajjad, Lukas Walther, Dimitrios Salabasis und Hans Günter Abt.
Das hr fernsehen machte am 21. Oktober 2016 an der Grube Prinz von Hessen Aufnahmen und ein Interview für die Umweltlotterie GENAU. Der Beitrag erschien am selben Abend in der Sendung alle wetter!
Unsere NABU-Gruppe hat die Erneuerung des Amphibienzauns an der Grube Prinz von Hessen als Förderprojekt für die Umweltlotterie GENAU vorgeschlagen. Der Zaun, den wir seit vielen Jahren pflegen, bedarf zu großen Teilen einer grundlegenden Erneuerung. Es ist geplant, den maroden Holzzaun durch einen Metallzaun aus alten Leitplanken zu ersetzen. Diese Arbeit kann nur eine Fachfirma vornehmen. Die Mittel dafür könnten teilweise von der Umweltlotterie kommen. Der Fernsehbeitrag sollte dieses Anliegen deutlich und für die Förderentscheidung attraktiv machen. Das Interview wurde von Mareike Loichinger durchgeführt, Kameramann war Michael Elvers. Der NABU wurde vertreten von Friededore Abt-Voigt und Gerhard Schweigert.