Auch die Grube hat unter dem harten Frost ihr Aussehen stark verändert. Die gegenüberliegenden Ufer verschwimmen etwas im nebligen Grau. Attraktive Winterbilder produziert der Reif auf den Pflanzen. Die wenigen Stockenten sitzen am Rande des offenen Gewässers auf dem Eisrand. Auffallend mit ihren Farben sind die eifrigen Rotkehlchen, die offenbar auch bei diesem Wetter noch ausreichend Nahrung finden.
Der Dreiertrupp, der sich vom Steinbrücker Teich hierher begeben hat, beginnt mit dem stärksten Dickicht am Amphibienzaum an der Grube Prinz von Hessen. Es ist eine gute Fügung, dass Mareike Loichinger, die uns beim Herbst-Interview für den hr erst kennengelernt hat, eine Motorsense mitgebracht hat. Denn das zweite, ältere Gerät der NABU Gruppe stellt seine Mitarbeit ein, sobald es etwas warmgelaufen ist. So kann mit zwei Geräten wirklich gearbeitet werden. Der Versuch, mit der Motorsäge Breschen in die Brombeerhecken zu schneiden, ist hingegen aufwändig, aber nur mäßig effektiv. Überhaupt ist es nicht sehr spaßig, ständig von Brombeerranken umgeben zu sein, die teilweise sogar von oben herabhängen und sich auch an Jacken und Hosen festhalten. Erst nach 14 Uhr wird diese Aktion beendet.
Am 4. März findet die Hauptaktion am Amphibienzaun der Grube Prinz von Hessen statt. Das Wetter spielt hervorragend mit. Es ist sonnig, weder zu heiß noch zu kalt. Nach zögerlicher Anmeldung helfen 18 Naturbegeisterte, den Zaun funktionsfähig zu machen, das heißt: die Laufstrecke von Brombeerhecken befreien, überhängende Gräser beseitigen, Gemähtes und Gehäckseltes beiseite rechen, die Eingänge zu den Tunneln unter der Straße säubern, Schlupflöcher suchen, Holzpfosten und -bretter erneuern oder einen Ersatzzaun aufbauen. Die Notwendigkeit, den hölzernen Zaun durch einen dauerhaften zu ersetzen, leuchtet jedem ein, der hier mithilft. Hier endet die Verantwortung der NABU Gruppe und die zuständigen Behörden sind gefordert, die Mittel dafür bereitzustellen.
Das alles geht nur erfolgreich mit vielen Händen. Dem Aufruf von Friededore Abt-Voigt folgend helfen diesmal (weitgehend alphabetisch) Valerie Allendorf, Robert Bender, Jennie Bödeker, Sindy Börner, Willi Hildebrandt, Gertrud Hinkel-Haefele, Martin Hoier, Marius Hüther, Elke Paul, Isfried Petzenhauser, Benedikt Pfeiffer, Thomas Schneider, Inge Schönhardt, Gerhard Schweigert, Anke Steffens, Andrea Weischedel und Hans Günter Abt.
Ein einzelner Grasfrosch avanciert zwischenzeitlich zum Star des Tages, haben doch einige der Helfer/innen noch nie einen Frosch in der Hand gehalten. Nach knapp 6 Stunden ist die Arbeit getan und die Amphibien können kommen, was bei dem angesagten Schmuddelwetter zu erwarten ist.