Nachdem der geplante Arbeitseinsatz wegen Erkrankungen und schwierigen Wetters leider abgesagt worden ist, nutzen Gerhard Schweigert und Hans Günter Abt einen sonnigen Tag im Februar 2016, um den Amphibienzaun an der Straße wieder funktionsfähig zu machen und das erweiterte neue Gewässer unterhalb des Steinbrücker Teichs wieder einzuzäunen. Da die Schäden am Zaun geringer sind als im Vorjahr, schaffen beide es in etwa fünf Arbeitsstunden, alles für die "Krötenzählung und -umsetzung" herzurichten.
Derweil beginnt am Steinbrücker Teich gegenüber wieder das Leben zu pulsieren, leider nicht immer nur in seiner natürlichen Form.
Der Gesang am Steinbrücker Teich veränder sich im März. Laut tönt die Singdrossel hoch oben aus dem Baum. Deshalb ist sie besser zu hören als zu sehen. Sie wiederholt ihre Laute meist zwei- bis viermal, dann wechselt sie die kurze Melodie. Gerade das macht sie unverkennbar. Graureiher kreisen über dem Teich. Auf der Insel landen sie in den Bäumen. Bei genauem Hinsehen kann man zwei Nester entdecken. Als erste haben die Nilgänse Nachwuchs. Mit vier Küken ist ein Paar unterwegs. Selbst auf dem Wasser ist der Nilganter aggressiv, vor allem gegenüber anderen Nilgänsen, fliegt ihnen sogar hinterher, um sie zu vertreiben.
Noch lebt mindestens eine Nutria am Teich, die offenbar auch von Besuchern gefüttert wird. Zumindest für uns neu ist das Vorkommen der Schmuckschildkröte, die nur ihren Kopf aus dem Wasser streckt und daher schwer zu finden ist.
Die Zählung der Amphibien, die am Steinbrücker Teich von eifrigen Helferinnen und Helfern eingesammelt wurden, hat im vierten Jahr wieder eine leichte Steigerung gebracht. Ende März verstärkt sich die Krötenwanderung. Im Ersatzgewässer setzen sich die Männchen der Erdkröte huckepack auf die Weibchen. Gefährlich wird es, wenn mehrere Männchen sich auf ein Weibchen konzentrieren und es nicht mehr über Wasser lassen. Dabei kann es sogar zum Ersticken kommen. Eine Entspannung hat sich durch die dreimalige Umsiedelung der trächtigen Kröten bisher also noch nicht eingestellt:
2016: 1.246 Amphibien
2015: 1.147 Amphibien
2014: 1.266 Amphibien
2013: 1.294 Amphibien
Im nächsten Jahr wird es richtig spannend. Dann sollte die Orientierung auf die neuen Gewässer bei den umgesetzten Kröten Wirkung zeigen, weil diese dann geschlechtsreif werden. Eine starke Zunahme gab es 2016 bei den Bergmolchen, von denen mehr als 60 eingesammelt und umgesetzt wurden. Erfreulicherweise waren auch wieder einige Feuersalamander vor Ort (siehe Bilder unten).
Die Entenarten am Steinbrücker Teich scheinen sich immer mehr zu mischen. Größe und Körperhaltung unterscheiden einige Exemplare mehr von den Stockenten als ihr Federkleid. Andere sehen diesen nicht mehr ganz so ähnlich.
Erfreulich ist die Anwesenheit von Eisvögeln trotz der hohen Besucherzahlen. Sie haben ihr Rückzugsgebiet im angrenzenden Naturschutzgebiet am Ruthsenbach.
Hingegen bleiben Gespräche mit den "Tierfreunden", die ihre Brot- und Brötchentüten am Teich entsorgen, unerfreulich. Einige beschweren sich über das Einfangen der Nutrias, füttern dennoch weiter ihre ungesunde Nahrung. Oft genug sind die Reste des Mitgebrachten hinterher am Ufer verteilt.
Bei regelmäßigen Besuchen trifft man immer wieder die gleichen Tierarten an, aber in unterschiedlichen Situationen. Das macht Naturbeobachtungen so spannend.
Eisvögel sind 2016 für aufmerksame Beobachter an vielen Gewässern zu sehen. Meist hört man sie zuerst mit ihrem hellen Ruf oder sieht sie in schnellem Flug wie an der Schnur gezogen knapp über der Wasseroberfläche fliegen. Für sie bringt die Kälte erst richtig Gefahr, wenn der Teich zufriert und sie keine Fische mehr fangen können.
Die tiefen Temperaturen von wenigen Tagen reichten aus, um den größten Teil der Wasseroberfläche am Steinbrücker Teich zufrieren zu lassen. Das brachte einigen Vogelarten erhebliche Probleme, anderen neue Möglichkeiten. Hier einige Beobachtungen.