Die Amphibien können kommen!

Erster großer Arbeitseinsatz im Februar 2014

Bevor am Samstag, dem 08.02.2014 der Regen kam, fanden sich gegenüber dem Steinbrücker Teich 16 Helfer/innen ein, um die Amphibiensaison 2014 vorzubereiten: Der Schutzzaun hinter der Leitplanke hatte durch Sturmschäden, wuchernde Brennnesseln und Brombeerranken sehr gelitten. Auch das von der Straße angewehte Laub drückte ihn stellenweise nieder. Also musste er auf der kompletten Strecke neu aufgerichtet und gespannt werden.

 

Im Eifer des Gefechts wurden auch schon die seitlichen Eingänge der Auffangkästen geöffnet, so dass wir ab sofort ein Auge darauf haben müssen. Sobald irgendwo die ersten Amphibien unterwegs sind, bitten wir alle Naturfreunde darum, uns umgehend zu informieren! Ab diesem Zeitpunkt wird dann der tägliche Kontrolldienst eingerichtet. Wer seinen Spaziergang ohnehin am Steinbrücker Teich absolviert, darf gerne einen Blick in die vier Auffangkästen und die beiden eingegrabenen Eimer an den Zaunenden werfen. Falls sich Amphibien darin befinden, bitte gleich beim NABU Darmstadt Alarm schlagen.

Rund um das Ersatzgewässer wurde wie im vergangenen Jahr ein saisonaler Zaun errichtet, damit die umgesetzten Amphibien auch wirklich dort ablaichen und sich nicht ein weiteres Mal in Richtung Straße begeben. Zur Befestigung der Laichschnüre und zur Verbesserung der Wasserqualität werden in den nächsten Tagen noch die bereit gelegten Erlenzweige in den Tümpeln verankert.

 

Dank der vielen Aktiven waren die Arbeiten am Steinbrücker Teich schon nach zwei Stunden erledigt. Nach einer Stärkung erklärten sich 10 Helfer bereit, an der Grube Prinz von Hessen noch weiter zu arbeiten.

Dazu mehr unter Grube Prinz von Hessen!

Eine kleine Ergänzung war noch fällig. Am 14.02.14 belegten wir den Boden der Auffangkästen mit  einer dünnen Laubschicht und versahen sie mit neuen Schilder. Friededore brachte Erlenzweige in die neuen Teiche ein, damit Kröten und Springfrösche ihren Laich daran befestigen können.

Erste Bewohner im Februar 2014 gesichtet

Die Messeler Dohlen (NAJU) fanden bei ihrem Besuch der Neugewässer am 21.02.2014 einen Springfrosch und einen Bergmolch in den Kästen. Im Gewässer entdeckten sie außerdem mehrere Libellenlarven, z.T. mit einem "Pelz" aus Glockentierchen.

Am Steinbrücker Teich hielten sich derweil Kormorane und ein Silberreiher in den Inselbäumen auf.

Zerstörungen am Amphibienzaun

Laich von Grasfröschen (A. Broll)
Laich von Grasfröschen (A. Broll)

Die ersten Amphibien fanden Ende Februar den Weg zu den Ersatzgewässern auch ohne "Krötenretter" und legten dort ihren Laich ab, Die Laichballen zeigen, dass es sich um Grasfrösche handelt. An den wärmeren Tagen zuvor waren bereits einzelne andere Exemplare am Zaun gefunden worden, unter anderem der streng geschützte Springfrosch.

 

Leider können wir uns an dem Erfolg nicht einfach freuen, denn Unbekannte beschädigten inzwischen offenbar mutwillig den Zaun entlang der Straße und an den Ersatzteichen. Dabei wurden Zaunteile entwendet. Wir müssen erkennen, dass solche Vandalen weder den Einsatz vieler Freiwilliger für die Natur respektieren, noch das Überleben der Amphibien wichtig nehmen. Wir werden daher Anzeige erstatten und bitten alle Spaziergänger, uns Beobachtungen über Beschädigungen zu melden.

Vandalismus oder Diebstahl Anfang März

Vermutlich am 1. März wurden die Amphibienzäune beschädigt. Fast 20 Metallstäbe fehlten, die Plastikhalterungen hingen lose am Zaun. Provisorisch richtete Andrea Broll, die als Krötenretterin im Einsatz war, den Zaun mit Ästchen wieder auf. Am Ausgleichsgewässer waren die Schäden deshalb am besten sichtbar. Die Vorsitzende erstattete Anzeige bei der Polizei wegen Diebstahls.

Umsturz einer Buche auf die Straße

Andrea Broll meldete uns sonntags, dass der Zaun wiederum beschädigt wurde und sandte uns auch die beiden Fotos mit. Diesmal gab eine Buche den Anlass, die wohl in der Nacht vom Samstag auf die Straße gekracht war. Inzwischen war der Baum, ein gefährliches Verkehrshindernis, an der ebenfalls zerstörten Leitplanke abgesägt worden. Die Meterstücke des Stamms warf man ebenso wie die Äste einfach über die Leitplanke. Dies war vermutlich die Aktion der Feuerwehr. Leider hatte man dabei keine besondere Rücksicht auf den erst kürzlich aufgestellten Amphibienzaun genommen. So wurde der Zaun auf einem Teil nicht nur zu Boden gedrückt, sondern auch zerrissen.

Wir wandten uns wegen der möglichst raschen Beseitigung des schweren Materials an Hessen-Forst. Denn angesichts der Wärme war zu befürchten, dass die Kröten nun doch über die Straße zum Teich wandern könnten. Hessen-Forst nahm sich der Angelegenheit rasch an und verfrachtete Stammteile und Geäst auf den gelichteten Hang. So konnten wir die Risse im Zaun schon bald flicken und es kam zu keinem "Kröten-Gemetzel" durch Autofahrer.

Amphibienzählungen 2014

Erfolgreiche Aktionen am Steinbrücker Teich und der Grube Prinz von Hessen

Die Amphibien am Steinbrücker Teich wurden 2014 wieder in Kästen gesammelt, bestimmt, gezählt und dann in die neuen Gewässer umgesetzt. An der Grube Prinz von Hessen wurden sie nur gesammelt, bestimmt und gezählt, dann wieder auf ihren Weg gesetzt. An den Wegübergängen wurden auf der Straße dennoch wiederum zahlreiche Tiere überfahren.

 

Im Februar begannen unsere Amphibienretter mit der Kontrolle der Sammelkästen. 27 Helfer/innen übernahmen diese Aufgaben, die zweimal am Tag ausgeführt werden mussten. Im April endete die koordinierte Aktion. Zwischen dem 18. und 23. März liefen die meisten Tiere. (2013 war dies erst um den 12. April herum geschehen.)

 

Steinbrücker Teich: Hier hatten es die Amphibien in diesem Frühjahr schwerer, zum Zaun und zu den Kästen zu gelangen, weil ihnen viele gefällte Bäume und Geäst den Weg versperrten. Dennoch blieb die Zahl der umgesetzten Amphibien in etwa gleich. Zum ersten Mal wurden Springfrösche entdeckt. Mindestens 7 Laichballen dieser selteneren Art waren in den Ersatzgewässern auszumachen. Grasfrösche hatten ihren Laich ohnehin direkt dort abgelegt.

 

Grube Prinz von Hessen:

Hier waren wir auf die Ergebnisse gespannt, da die verstopften Durchgänge nun im zweiten Jahr wieder freigelegt worden waren.

 

Amphibien Steinbrücker Teich
Grube Prinz von Hessen
Erdkröten 1.242 492
Bergmolche  10 -
Springfrösche 7 4
Feuersalamander 7 -
Teichmolch - 1

Bilder der Umsetzung am Steinbrücker Teich von Peter Kimmel

Unterstützung bei der Rettung der Teiche

Jugendfeuerwehr Wixhausen hilft Amphibien zu überleben

Großer Wasserverlust an neuen Teichen
Großer Wasserverlust an neuen Teichen

Wir danken den fleißigen Helfern !

 

Die Trockenheit machte den 2012 neu angelegten Amphibienteichen gegenüber dem Steinbrücker Teich zu schaffen. Nach der Ablage des Laichs sank der Wasserspiegel bedenklich. In Abstimmung mit den Behörden bat der NABU die Freiwillige Feuerwehr Wixhausen um Hilfe. Die Jugendfeuerwehr sorgte dann im Rahmen einer Übung dafür, dass aus dem Ruthsenbach Wasser in den größeren Becken aufgefüllt wurde. So konnte das Austrocknen verhindert werden. Die Bilder zeigen den Ablauf der Aktion, die bis in die Dunkelheit dauerte, da das Wasser nur mit geringem Druck umgepumpt werden durfte. Am nächsten Tag ist der Erfolg sichtbar.