Am 17. Februar startet der erste große Arbeitseinsatz. Der Amphibienzaun am Steinbrücker Teich muss wieder freigestellt und hergerichtet werden. Außerdem ist ein Zaun am Ersatzgewässer aufzubauen. Der Wetterbericht droht für den Mittag mit Regen, doch für Darmstadt trifft dies glücklicherweise nicht zu. Wir kommen trocken durch den Einsatz. Auch ist der Boden nicht zu nass und nicht gefroren, so dass wir alle Arbeiten zügig durchführen können.
13 Helferinnen und Helfer schaffen es, zwischen 10 und 15 Uhr alles so herzurichten, wie es für die Amphibienwanderung erforderlich ist: Renate Biel-Hirsch, Jennie Bödeker (Fotos!), Nathan Diefenbach, Martin Fröhlich, Marcel Heine, Stefani Klein, Isfried Petzenhauser, Inge Schönhardt, Gerhard Schweigert, Ismail Suleiman, Andrea Weischedel und Hans Günter Abt. Viele von ihnen haben sich bereits mehrfach an dieser Aktion beteiligt, sind also erfahren. Wie in den vergangenen Jahren hat Friededore Abt-Voigt den Einsatz organisiert und vorbereitet, außerdem für ausreichende Verpflegung in einer Erholungspause gesorgt.
Die Befürchtung, dass vielleicht schon Amphibien auf Wanderschaft am Zaun sind, verfliegt angesichts der kühlen Februarwitterung. Nur ein Springfrosch wird am Ersatzgewässer gesichtet. Springfrösche laichen meist als erste in dem Gewässer ab. Wegen weiter fallender Temperaturvorhersagen an den Folgetagen bis Ende Februar bleiben die Auffangkästen vorerst noch geschlossen.
2018 ergibt die Auswertung der Amphibienzählung am Steinbrücker Teich erneut eine bedeutende Steigerung der Erdkröten-Population. Auf der Nordseite der L 3094 haben wir 2013 auf einer Länge von ca. 250 m einen Amphibienzaun mit 4 Auffangkästen und jeweils einem Eimer an den Enden errichtet. Unser Ziel ist gewesen, die hier zum Steinbrücker Teich wandernden Tiere auf ein Ersatzgewässer zu prägen, das seit 2012 unterhalb des Zauns auf einer Waldwiese angelegt ist.
Den größten Anteil unserer Amphibien stellen die Erdkröten. Da sie nach 3 Jahren geschlechtsreif werden, sind wir davon ausgegangen, dass ab 2016 weniger Tiere in das Ersatzgewässer zu tragen sind. Das bewahrheitet sich aber nicht: 2017 hat sich die Zahl der Erdkröten verdreifacht, 2018 kommen noch einmal ca. 1.200 Tiere dazu! Auch die Anzahl der Gras- und Springfrösche hat enorm zugenommen, wobei allerdings der größte Anteil der Tiere direkt das Ersatzgewässer zum Laichen aufgesucht hat und daher nicht in den Kästen registriert ist.
Diese Ergebnisse lassen nur eine Konsequenz zu: Es müssen neue Maßnahmen ergriffen werden, die Amphibien möglichst gefahrlos auf die südliche Straßenseite zu leiten. Dazu sind technische Anlagen erforderlich. Die Neugestaltung des Ruthsenbachs könnte dafür genutzt werden.