Kurz nach der Eiseskälte des Februar wurden die Teiche inspiziert. Grasfrösche und Springfrösche hatten bereits abgelaicht. Einzelne Frösche tauchten im Wasser unter, das vorsichtig noch von neuen, oben schwimmenden Algen befreit wurde.
Im März sind Gräser und Schilf noch im Winterschlaf. Das gibt kleinen Frühblühern die Chance, sich in diesem Lebensraum zu zeigen, zum Beispiel dem Schneeglöckchen und der Träubelhyazinthe, die aus Gartenabfällen stammen, und dem Huflattich. Die ersten Insekten sind auf diese Blüten angewiesen.
Nachdem es lange nicht geregnet hatte, konnte am Palmsonntag neues Gras mit Wildblumen eingesät werden. Der Ortslandwirt Ralf Gleixner walzte das Saatgut in die Erde ein. So war der Boden erst einmal bereitet. 20 Bachstelzen nutzten die Gelegenheit, um auf dem frisch bearbeiteten Boden nach Insekten zu suchen.
Die Trockenheit, die das Säen ermöglichte, war gleichzeitig eine Bedrohung für die Amphibienteiche. Mancher Laichballen hatte sich am wachsenden Schilf festgehalten und lag bereits im Trockenen, weil der Wasserstand gesunken war.
Anfang Juni ist die Feuchtwiese nicht in optimalem Zustand. Das frisch eingesäte Gras ist überdeckt von Disteln, die den Freiraum besetzt haben. Sie müssen vor der Blüte entfernt werden, sonst kann sich keine Blumenwiese entwickeln.
Dennoch zeigt sich, wie wichtig die Wiese und ihre Umgebung sind: Die heimlichen Wachteln sind zu hören. Gesehen haben wir sie noch nie. Auf dem Weg spazieren Wiesenpieper. Die Goldammer ist mit vollem Schnabel auf dem Weg zu ihrem Nest. Der Neuntöter sitzt auf der Hecke.
Der Teich hat nur einen niedrigen Wasserstand. Frösche verschwinden bei der Ankunft. Kleine Libellenarten umschwirren die Vertiefung, vor allem Hufeisenazurjungfern und Adonislibellen. Eine Ringelnatter verschwindet im Schilf. Statt der Sumpfdotterblume strahlt nun die Gelbe Schwertlilie aus dem Grün.
Gegen den Bewuchs mit Büschen, Disteln, Goldrute und Brennnesseln ist seit August eine Gruppe von Islandpferden im Einsatz. Auf den kurz gefressenen Stellen können jetzt Schwarzkehlchen, Neuntöter und Wiesenpieper leichter Nahrung finden.