Im April sorgen wir uns um den Wasserstand auf der Feuchtwiese. Doch die beiden Teiche sind bis zum Rand gefüllt. Bei dieser Besichtigung entdecken wir Fußspuren. Eine Bekassine fliegt auf, erkennbar an ihrem schaukelnden Flug. In den Tagen danach fliegt sie - oder ein anderes Exemplar - mehrfach auf den feuchten Gräben entlang der Feldwege in der unmittelbaren Umgebung der Feuchtwiese auf, in denen offenbar Nahrung zu finden ist. Allerdings vernehmen wir keine Rufe, die auf eine Paarung hindeuten würden.
Die umliegenden Wiesen sind gemäht. Das Grün sprießt auch auf der Feuchtwiese. Für die Beweidung durch die Islandpferde sind noch einige Pfosten aufzustellen, in der harten Messeler Erde wieder eine schlagkräftige Tätigkeit. Da diese Arbeit nicht ohne Lärm vonstatten geht, fühlt sich ein Reh nicht mehr sicher und flüchtet in das nahe Wäldchen. Den Milan stört mehr, dass er wieder einmal erfolglos gelandet ist und nur etwas Heu zwischen den Krallen mit ihm fliegt.
Jetzt können die Pferde kommen!
Nach dem Abzug der Islandpferde ist die Feuchtwiese bis auf den unteren Teil erfolgreich abgegrast. Sofort kommen wieder Farben auf, wie das Gelb des Hornklees. Im unteren Bereich mit den harten Gräsern haben die Tiere nur die oberen Spitzen abgefressen, aber viele Pfade getreten. Dazwischen ist Platz und Versteck zugleich für eine Fasanenfamilie. Geblieben sind auch ein größeres Feld mit Goldrute, die wir auf dem übrigen Gelände mit Erfolg beseitigen konnten, um Wiesenbrütern eine Chance zu geben. Außerdem nimmt der großblättrige Ampfer zunehmend Raum ein, weil die Pferde sich für ihn nicht interessieren.
Friededore Abt-Voigt organisiert einen halbtägigen Einsatz, bei dem uns Marcel Heine und Isfried Petzenhauser unterstützen. Viele Pflanzen stechen wir mit einem Spezialgerät mit Wurzel aus, die übrigen werden abgemäht. Vor allem die Samenstände sammeln wir ein, um neues Wachstum einzuschränken. Zwischen dem Regenguss am Morgen und einem heftigen Wasservorhang am frühen Nachmittag schaffen wir es, die großvolumigen Pflanzen weitgehend zu beseitigen und für den Transport einzupacken.