Nachdem der heiße und trockene Sommer 2015 die beiden alten Tümpel auf der Messeler Feuchtwiese zum ersten Mal völlig ausgetrocknet hatte, bot das Gelände für Amphibien keine besonders guten Lebensgrundlagen mehr. Umso mehr waren wir gespannt, ob und wie rasch sich das Gebiet wieder erholen könnte.
Es ist daher ein gutes Zeichen, dass Ende Januar 2016 auf dem unteren Teil der Feuchtwiese alle Tümpel durch die feuchten Winterwochen bis an den Rand gefüllt sind. Auch das Gelände in der unteren südlichen Grundstückshälfte ist völlig durchnässt. Der neu gebaggerte Tümpel kann also neben den älteren zur Wiege für amphibisches Leben und für Libellen werden.
Schwarzkehlchen und Dorngrasmücke sind 2016 auf der Feuchtwiese zu sehen gewesen. Schnäbel voller Raupen und Insekten zeigen an, dass sie beim Füttern ihrer Brut sind. Gute Dienste erweisen die aufgestellten Robinienpfosten, aber auch die zweitweise aufgestellten Pfosten für den Elektrozaun, der die Islandpferde einpfercht. Von diesen Ansitzen aus, starten die kleinen Vögel ihre Fangflüge. Auch die verbliebenen trockenen Stengel des Ampfers eignen sich zum Anfliegen, sofern sie einzeln stehen.
Im Juli 2016 stehen Gras und Kräuter auf der Feuchtwiese nach dem regenreichen Frühsommer wieder hoch. Sie ziehen natürlich viele Insekten an, die wiederum Futter für die Vögel bedeuten. Vor der anstehenden Beweidung durch Islandpferde werden in einem kleineren Arbeitseinsatz die alten Samenstände des Ampfers eingesammelt. Denn dies ist das einzige Kraut, das die Pferde verschmähen. Vielmehr würden sie die Samen in die Erde eintreten. Also werden sie entfernt.
Im Spätsommer kommen die jungen Turmfalken auf die Feuchtwiese und ihre Umgebung. Sie lieben die Pfosten und Zaunstangen als Ansitze für die Mäusejagd. Auf den Pfosten wird gelegentlich auch gefressen. Die Spuren auf dem NABU-Schild sind Zeichen eines erfolgreichen Aufenthalts. Eulengewölle zeugen davon, dass sich auch nachts Besucher auf der Jagd hier aufhalten. Nach dem Abweiden werden die größeren Flächen des Ampfers geschnitten, wobei Ottheinrich Strecker uns mit dem Freischneiden unterstützt. Somit ist die Wiese auf die nächste Saison optimal vorbereitet.