Stunde der Wintervögel an der Grube Messel

Aus dem Urwald zu den Vögeln von heute

Julian von der NAJU-Gruppe
Julian von der NAJU-Gruppe

In diesem Jahr wurde zum ersten Mal die Vogelzählung zur "Stunde der Wintervögel" unter fachkundiger Leitung im Besucherinformations-zentrum der Grube Messel (BIZ) angeboten. Knapp 50 Personen beteiligten sich vom 6. bis 8. Januar 2012 an der Beobachtung der Vögel an verschiedenen Futterstellen. Friededore Abt-Voigt und Jennie Bödeker betreuten die Besucher bei der Beobachtung und Bestimmung der Arten zusammen mit Julian und Simone aus der NAJU-Gruppe Messeler Hügelland. 

Simone kennt schon viele Arten
Simone kennt schon viele Arten

Am Standort in der Ausstellung war das große Fenster mit Folien in Pflanzenform beklebt. Das hatte den Vorteil, dass die Vögel sich weniger gestört fühlten, aber auch den Nachteil, dass nicht von jedem Platz aus optimale Sicht vorhanden war. Manchen Besuchern fiel es daher schwer, sich eine volle Stunde auf das quirlige Vogeltreiben draußen zu konzentrieren. Andere zeigten mehr Ausdauer und freuten sich zwei volle Stunden daran, Vögel zu erkennen oder neue kennen zu lernen. Unsere Experten zählten folgende Arten:

Ergebnis der Zählung 01/2012

Gewertet wurde die höchste Zahl gleichzeitig anwesender Exemplare einer Art!

 

Vogelart

gleichzeitig

anwesend

        Vogelart

gleichzeitig

anwesend 

Blaumeise 10         Gartenbaumläufer 2
Kohlmeise 10         Buntspecht 2
Buchfink 8         Elster 1
Goldammer 8         Grünspecht 1
Grünfink 8         Rotkehlchen 1
Amsel 4         Stieglitz 1
Kleiber 2         Sumpfmeise 1

Festgehaltene Beobachtungen am und ums Futterangebot

Biotop für Gelbbauchunke und Laubfrosch

Im Oktober 2011 neu angelegt

Hessen-Forst hat im hinteren Bereich der Grube Messel, an dem man auf dem Weg von Messel zur Moret vorbei kommt, die Landschaft stark verändert. Schilf und Bäume wurden entfernt, um flache Gewässer anzulegen. Diese sollen selteneren Tieren im und am Wasser neuen Lebensraum bieten. Dazu gehören Gelbbauchunken und Laubfrösche, die nur eine Chance in neueren fischfreien Gewässern haben, aber auch Libellen, deren Larven ohne Fischbesatz bessere Überlebenschancen im Wasser haben.

 

Besuch am 1. April 2012

Es war ein sonniger Tag, angenehm, um die Fortschritte des neuen Lebens in der Grube Messel zu beobachten. Der erste Teil des Besuchs fand im Norwestteil statt, der für Besucher nicht zugänglich ist. Der zweite Teil startete erst, nachdem die letzten Besucher die Grubensohle verlassen hatten. So war dort schon etwas Ruhe eingekehrt.

Gelungene Brut für den Flussregenpfeifer

Andreas Malten, für die Senckenbergische Forschungsgesellschaft in der Grube Messel tätig, brachte von einem seiner Rundgänge durch die aktuelle Naturlandschaft der Grube die ersehnte Nachricht mit: Der Flussregenpfeifer hat die aufgeschütteten Kiesflächen - als hellere Quadrate auf dem ersten Bild oben zu sehen - angenommen. Hier sein Bericht:

Junger Flussregenpfeifer auf der Kiesinsel
Junger Flussregenpfeifer auf der Kiesinsel
Download
Flussregenpfeifer-Bericht Malten.pdf
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Erste Erfolge bei Gelbbauchunken

Beobachtungen im Juli 2012

In den Flachwasserbereichen im umzäunten Gebiet der Grube Messel sind jetzt auch Gelbbauchunken ansässig. Allerdings scheinen sie sich lieber in tiefen Wagenspuren als in den geschobenen Tümpeln aufzuhalten. Nur Junge tummeln sich im größeren Wasser.