Wie die Natur eine kahle Bergbaulandschaft zurückerobert, lässt sich am Beispiel der Grube Messel gut nachvollziehen. Inzwischen sind die meisten Stellen, die nicht künstlich für Grabungen freigehalten werden, bewachsen. Im Frühjahr dominieren daher das Gelb der Blüten und das Grün der frischen Blätter, nicht mehr die rotbraune Farbe des Ölschiefers. Abgenommen hat die Zahl der Wasservögel, für die der Wasserspiegel auf der Grubensohle offenbar nicht mehr ausreicht.
Selbst kleine Tümpel in Fahrzeugspuren reichen den Gelbbauchunken aus, um sich zu vermehren, sofern das Wasser lange genug darin stehen bleibt, um die Entwicklung vom Ei über die Kaulquappe durchzustehen.
Im Oktober ändert sich das Bild der Grube. Auf der Grubensohle wird sichtbar, welche Auswirkungen der Bewuchs durch das Amerikanische Weidenröschen hat. Etwa einen halben Meter hoch steht es. Das ist für Tiere wie Flussregenpfeifer, die freie Sicht lieben, keine gute Umgebung. Auf den für sie angelegten Kiesflächen können die ersten Pflanzen noch gut mit der Hand entfernt werden.
Im November verändert der Kahlschlag entlang der Bahnlinie die Situation auf der Grubenhalde. Die vogelreiche Baumreihe wird Opfer der Verkehrssicherheit.