Vor fünf Jahren wurden in Messel zwei Nistkörbe für Weißstörche aufgestellt. Der zunehmende Nachwuchs in der Nachbarschaft – Münster, Babenhausen – ließ uns hoffen, dass wir auch in Messel einmal eine kleine Storchenpopulation begrüßen dürfen. Doch daraus wurde und wird nichts. Der für Wasser schwer zu durchdringende Messeler Boden war trotz Imprägnierung kein guter Untergrund für die Holzmasten. Um mögliche Schäden für Tiere und Menschen zu verhindern, mussten die beiden Nistangebote auf Pferdeweiden entfernt werden.
Da sich die Störche in den Hergershäuser Wiesen und am Reinheimer Teich als erfinderisch erweisen, wenn es um neue Brutstätten geht, ist die Zukunft dennoch offen. Denn immer mehr Störche brüten inzwischen auf hohen Bäumen, insbesondere auf abgebrochenen Pappeln. Sie sind also nicht unbedingt auf die Mithilfe der Menschen angewiesen. Die Sturmschäden bringen somit auch neue Chancen in der Natur mit sich.
Seit einigen Jahren werden im Frühjahr und Sommer auf den Messeler Wiesen Weißstörche beobachtet. Daher rührt die Idee, für diese Vögel auch in Messel ein Angebot zum Brüten anzubieten.
Friededore Abt-Voigt spricht mit zwei Besitzern von Pferdehöfen und schließt mit diesen Verträge über die Aufstellung jeweils eines Mastes auf deren Gelände. Unser "Technischer Direktor" im Vorstand und Mitglied der Hessischen AG Weißstorch, Hugo Schnur, nimmt sich der Sache an: Er schweißt einen schweren Nistkorb zusammen, organisiert zwei hohe Masten und schließlich auch den Transport. Mitarbeiter des Bauhofs Messel unterstützen das Vorhaben und graben die nötigen Bodenlöcher, in die jeweils ein Mast eingebracht werden kann. Vor Ort leitet Hugo Schnur Ende April 2015 die Aufstellung der Masten und legt auch selbst Hand an. Für die Annahme in diesem Jahr ist es bereits zu spät. Doch erfahrungsgemäß ist Geduld gefragt. Der Erfolg bleibt abzuwarten. Wie aufwändig eine solche Aktion ist, zeigen die nachfolgenden Bilder.
Die Aufstellung der Storchennester in Messel ist Teil des Storchenschutzes in Südhessen. Aus der NABU Gruppe Darmstadt wirkt daran insbesondere Hugo Schnur mit.