Nachdem 2011 kein Turmfalke die ehemalige HEAG-Station in Grube Messel besetzt hatte, fragten wir uns, ob das Jahr 2012 mehr Erfolg bringen würde. Schließlich sind die Turmfalken wichtig, um die Mäusebevölkerung auf Feldern und Wiesen im Rahmen zu halten. Unsere überraschende Entdeckung zeigen die nachfolgenden Bilder.
Sechs Junge sind eine kritische Zahl für die Turmfalken. Das verlangt eine günstige Futtersituation in der Umgebung, damit alle überleben können. Sollte einem Elterntier etwas passieren, wäre es sowieso unrealistisch. Zum Glück bieten die Felder und Wiesen zwischen Messel und dem Ortsteil Grube Messel offenbar genügend Nahrung, da die Jungen schon recht groß geworden sind. Die Nachbarn freuen sich bereits auf die baldigen Flugübungen.
Nachdem 2011 keine Turmfalken gesichtet wurden, die das "Turmzimmer" bezogen, ent-deckten wir, dass andere zu Gast im alten HEAG-Turm gewesen waren. Ein riesiges Hornissennest füllte den vorderen Teil des Kastens fast bis zum Boden aus. Mit diesen filigranen Gebilde ergriffen Insekten zum ersten Mal Besitz davon. 2012 änderte sich dies wieder zugunsten der Turm-falken.
Der Hausrotschwanz ist ein häufiger Gast in den Messeler Gärten. Er ist praktisch überall zu sehen, auf den Bäumen, auf dem Gartenzaun und auf Wegen. Gelegentlich fängt er Insekten an der Hauswand im Fliegen weg. Als ursprünglicher Felsbrüter liebt er stabil aufgehängte Nistkästen in nicht allzu großer Höhe, die kein Wind zum Schaukeln bringt.
Täglich ließen sich Veränderungen beobachten: Das Gefieder wuchs und färbte die Jungen so ein, dass die Unterscheidung von den Altvögeln schwerer fiel. Die Jungfalken setzten sich nun in den Eingang, machten Dehn- und Bewegungsübungen mit ihren Flügeln. Dann flogen die ersten aus und wurden mit Schreien begrüßt, wenn sie zurückkamen. Doch das Betteln war vergeblich, da sie kein Futter mitbrachten. Ende Juli waren alle sechs in der Luft. Ein großer Erfolg!