Die wachsende Zahl an Menschen und Siedlungsgebieten führt dazu, dass immer mehr Tiere in der Umgebung der Menschen nach geeigneten Brutmöglichkeiten suchen. Doch die moderne Gebäudebauweise sowie die Gartengestaltung verringern die Chancen auf geeignete Quartiere. Als Alternative bieten sich künstliche Nisthilfen an, die einen Ersatz für natürliche Brutstätten darstellen. Darauf baut die Projektgruppe Nisthilfen-Beratung auf.
Das Angebot an käuflichen Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse ist groß. Doch für den Einsatz gibt es einiges zu bedenken. Die Projektgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, Privatpersonen und Betriebe zu beraten, wie sie Nisthilfen zweckmäßig einsetzen können. Dabei wird auch das Ziel verfolgt, gefährdeteren Arten Möglichkeiten zu bieten, Nachwuchs in geeigneten Unterkünften aufzuziehen.
Der NABU hat über viele Jahre hin Erfahrungen mit Nisthilfen gesammelt, die wir gerne weitergeben. Fragen zu diesem Thema sind häufig
- die Eignung für unterschiedliche Singvogel- und Fledermausarten
- die zweckmäßigen Stellen zum Aufhängen an Gebäuden oder Bäumen
- den wirksamen Schutz gegen Nesträuber
- zu Vorrichtungen, um Vogelkot aufzufangen
- zum Reinigungsbedarf nach bzw. vor der Brutsaison.
Falsche Auswahl oder ungünstiges Anbringen von Nisthilfen führen oft zu Enttäuschungen. Diese können Sie im Vorfeld durch einige Überlegungen vermeiden. Unsere Aktiven in dieser Projektgruppe unterstützen Sie dabei mit ihrer Erfahrung.
Die langjährigen Erfahrungen unserer Projektgruppe mit Nisthilfen hat Gerhard Schweigert für Sie zusammengetragen. Die aus unserer Sicht wichtigsten Anforderungen wurden an einigen wenigen Nistkasten-Anbietern gespiegelt und eine Empfehlung abgeleitet, in welchen Bereichen sich bestimmte Nisthilfen bewährt haben. Eine Prüfung weiterer Anbieter war uns aus Aufwandsgründen nicht möglich. Bei einer Bewertung können die nachfolgenden Kriterien helfen:
Viele Vogelarten sind den Menschen in die Siedlungen gefolgt. Dort begegnet ihnen eine Gefahr, die oft übersehen wird, aber viele Opfer kostet: spiegelnde Glasflächen an Gebäuden. Je größer die Fensterfläche, umso gefährlicher sind sie. Außerdem kommt es darauf an, was sich im Glas spiegelt. Wenn Singvögel vor einem Verfolger fliehen, wirkt ein gespiegelter Baum wie ein Versteck. In der Folge können sie mit hoher Geschwindigkeit gegen die Scheibe fliegen und sich verletzen. Bisher gibt es zwar Möglichkeiten, die Glasscheiben für Vögel leichter sichtbar zu machen, doch selbst bei Neubauten wird meist nichts unternommen, um dem Vogelschlag vorzubeugen. Hier sind gesetzliche Vorgaben wichtig, die von den Planern zu beachten sind. Auch als private Hausbesitzer können Sie viel für die Verhinderung des Vogelschlags tun. Eine Bewertung der verschiedenen Möglichkeiten finden Sie auf der Internetseite des NABU Bundesverbands:
Auch nach dem Flug gegen ein Fenster können viele Vögel auf einfache Weise gerettet werden. Denn kurzzeitig verlieren viele offenbar das Bewusstsein und damit ihre Flugfähigkeit. Nehmen Sie einen abgestürzten Vogel auf und legen Sie ihn in einen dunklen, mit weichem Papier oder Stoff ausgelegten (Schuh-)Karton mit Luftlöchern und nehmen Sie ihn bei kalter Witterung mit in die Wohnung. Sobald er zu sich kommt, hört man ihn im Karton krabbeln oder fliegen. Ist er nicht schwerer verletzt, so fliegt er auf, sobald Sie im Freien den Karton öffnen. Aber lassen Sie ihm kurz Zeit, sich auf den Flug in die Freiheit einzustellen.