Besonders die Saisongärten sind eine Bereicherung für die Vogelwelt. Die vielen Sonnenblumen liefern im Herbst wichtige Nahrung für viele Finkenvögel, aber nicht nur für diese. Gleichzeitig dient der Bewuchs kleinen Nagern als Versteck, so dass auch die Turmfalken hier auf die Jagd gehen. Sie haben allerdings ein größeres Revier. Leider kommt es zu Rivalitäten mit den stark vertretenen Rabenkrähen, welche die Jagd erschweren. Im Dezember machen Graureiher und Krähen auf dem umgegrabenen Gelände der Saisongärten Beute.
Bevor die Laubbäume wieder grünen und die Vögel sich im Laub verstecken, lassen sie sich am besten beobachten. Am Waldrand ist es besonders lebendig. Allerdings führen auch die Wege um das Oberfeld dort entlang, so dass die Vögel leicht gestört werden. Der Grauspecht ruft im Osten recht häufig, verstummt aber, sobald man sich ihm nähert. So ist er trotz Anwesenheit nicht immer zu entdecken. Die Stieglitze sammeln im Trupp die verbliebenen Samen ab. Zum Foto stellt sich der Mittelspecht. Allerdings bekommt der Fotograf während der Aufnahme von einem anderen schwarzen Vogel eine unerwünschte, recht flüssige Botschaft von oben, die glücklicherweise auf seiner Kappe landet. Raben gelten als intelligent. Was die Aktion wohl zu bedeuten hat? "Ich fühle mich missachtet." / "Endlich erwische ich mal einen Dummen." / Oder einfach nur: "Ich muss mal!"
Auf den Oberfeld-Wiesen sind einige Gänse unterwegs, meistens Nilgänse. Das schönste Bild aber ist der aufblühende Weißdorn, der den Frühling ankündigt und den Wildbienen wieder neue Nahrung für sich und ihren Nachwuchs liefert.
Um den Vogel des Jahres 2016 bekanntzumachen, hängen wir zum neuen Jahr am Weg aufs Oberfeld und neben dem Kuhstall des Hofguts Plakate mit dem Stieglitz auf. Diese Gelegenheit nutzen wir zu einem Spaziergang durch die Felder und Wiesen. Die meisten Vögel, die an diesem trüben Januartag zu sehen sind, können wir erwarten: 2 Turmfalken, viele Ringeltauben, Rabenkrähen und Elstern, mindestens 17 Nilgänse, 3 Graureiher, dazu eine Schar Stare sowie Spatzen und Erlenzeisige. Nicht zu erwarten ist hingegen das Hausrotschwanz-Weibchen am neuen Kuhstall. Offenbar ist es durch den - bisher - milden Winter dazu verführt worden, an diesem Ort zu bleiben, anstatt eine weite Reise auf sich zu nehmen.
Ein besonderes Spektakel bietet einer der Graureiher. Er steht suchend in der Wiese, beugt sich langsam vor und schnappt zu. Sein Fang besteht in einer fetten Wühlmaus. Nach einigen zappelnden Bewegungen macht er der Sache ein Ende. Er schluckt die Maus als Ganze hinunter, wobei seine Kehle und sein Hals kurzzeitig enorm an Umfang gewinnen. Und schon spaziert er langsam weiter.