Einige Andeutungen gab es bereits. Dennoch kam die Bekanntgabe der Magistratsentscheidung überraschend, die Untersuchungen der ins Auge gefassten Gewerbebaugebiete im Darmstädter Norden zu beenden: Information über die Einstellung der Untersuchungen durch die Stadt Darmstadt. Klimaschutz, Umweltschutz und Artenschutz werden als Begründungen angeführt. Bisher hatten wir den Eindruck, dass das vielfältige Tierleben auf den Flächen zwischen Arheilgen und Wixhausen den Planern eher unwichtig erschien. Für ein Umdenken gab es vermutlich viele Gründe. Die krisenhaften Entwicklungen gehen schließlich über Klima, Umwelt und Natur weit hinaus. Die Energiekrise gefährdet die wirtschaftliche Entwicklung und erschwert Finanzplanungen für die Zukunft. Die Kosten für die vorbereitenden Untersuchungen waren zunächst auf 700.000 € kalkuliert. Inzwischen ging der Magistrat von 2 Mio. € aus. Mit der Einstellung des Verfahrens spart die Stadt vier Fünftel der im Raum stehenden Ausgaben.
Die Gefährdung der Landwirtschaftsflächen ist nun vorbei. Das bedeutet auch, dass für die stark gefährdeten Feldvogelarten wie Feldlerche, Schafstelze, Bluthänfling, Wiesenpieper, Goldammer, Wachtel und Rebhuhn weiter die Chance besteht, dort zu überleben und Nachwuchs zu bekommen. Vielleicht kommen sogar Kiebitze wieder zum Brüten auf die Felder, nachdem sie 2022 ausgeblieben sind. Dafür ist es wichtig, dass die Schilfgräben und Heckenstreifen im Gebiet erhalten bleiben.
Leider kennen wir das Ergebnis der artenschutzrechtlichen Untersuchungen nicht, welche die Stadt in Auftrag gegeben hat. Doch auch wir haben mit dem Einsatz engagierter NABU-Mitglieder neue Erkenntnisse über das Gebiet gewonnen:
Der Schutz der Kiebitzbruten im Jahr 2021 war nur aufgrund einer zielgerichteten Kooperation mit den Landwirten des Gebiets möglich. Wir wollen weiter im Austausch mit den Landwirten bleiben
Das über mehrere Jahre angelegte Planungsprojekt für größere Gewerbeflächen um Arheilgen und Wixhausen greift erheblich in die Natur ein, wenn es realisiert wird. Schließlich zählt die Fauna landwirtschaftlicher Flächen bereits jetzt zur stark gefährdeten Natur. Durch die Entwicklung hin zu gewerblich genutzten Flächen wird sie weitgehend verdrängt, egal welche "ökologische Aufwertungen" dort vorgenommen werden.
Wir informieren Sie deshalb ausführlich und nachvollziehbar mit Quellenangaben über die Pläne der Stadt und unsere Stellungnahmen dazu.
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